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Slowenischer Roadtrip - Tag 2 - Bohinj

Der Duden sagt:

 

Sommerfrische, die

 

Erholungsaufenthalt im Sommer auf dem Land, an der See, im Gebirge


Der Wecker klingelt um halb 8 – und das im Urlaub!

 

Was mich früher zu einem halben Tobsuchtsanfall getrieben hätte, gehört heute mit zum Reisealltag. Denn für mich gilt – ich brauche keine Bustouristen und Reisegruppen. Je früher ich da bin, desto früher bin ich wieder weg und entgehe dem Trubel. Was bei Städtereisen irgendwie dazugehört, ist im Fall eines Road Trips in die Natur ein absolutes No-Go.

Darum – auf geht’s – auch wenn der halbe Campingplatz noch friedlich vor sich hinschlummert.

 

Der heutige Tag steht,  genau wie der gestrige, wieder ganz im Zeichen alpiner Gewässer.

Wir fahren die 29 Kilometer von Bled nach Bohinj. Die Strecke, die auf den ersten Blick zwar recht kurz wirkt, dauert ca.  40 Minuten mit dem Auto und schlängelt sich zwischen grünen Bergen und entlang wilder Gebirgsflüsse entlang bis zum Bohinjsko Jezero – dem Wocheinersee.

 

Es ist eben dieser ungezähmte Fluss, dessen Ursprung wir erkunden möchten. Heißt er beim Austritt aus dem See in Ribcev Laz schon Sava Bohinjka, so werden die wenigen Kilometer von seinem spektakulären Auftreten bis zur Mündung im See bei Ukanc noch Savica genannt.

Klingt vertraut? Das liegt wohl an einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Gegend.

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Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.

Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.



WOHIN IN BOHINJ?

paradiesische Ruhe zu Füßen des Triglav



Slap Savica

der Savica Wasserfall

Von der Berghütte Koca pri Savici (Achtung – Parkgebühren!) folgen wir dem Flusslauf entlang und steil über 500 Treppenstufen weiter bergauf. Was auf den ersten Blick sehr anstrengend klingt, ist im Schatten der Bäume und vor der Mittagshitze schnell geschafft.

Als wir dann nach ca. 20 Minuten aus dem grünen Blätterdach treten, hören wir ihn schon lange bevor wir ihn zu Gesicht bekommen - den Savica Wasserfall.

 

Gespeist wird er vom 500 Meter höher liegenden Crno Jezero – dem Schwarzer See. Nach einer abenteuerlichen Reise durch die durchlöcherte Unterwelt des Triglav Nationalparks kommt dessen Wasser hier so spektakulär wie es nur geht wieder ans Tageslicht.

Wie ein Aquarell aus türkisblau und tannengrün schießt der Slap Savica unmittelbar aus dem Fels heraus und stürzt sich über 60 Meter tief in ein Becken aus kristallklarem Wasser.

Hier wird auch schnell klar, warum es sich außerdem lohnt, etwas früher aufzustehen um dieses Naturjuwel zu besuchen. Aufgrund der Lage des Wasserfalls kann man seine glitzernde Schönheit nämlich nur vormittags bei Sonnenlicht bestaunen.  Wer also die besten Fotos ergattern will, kommt am besten vor 11 Uhr.

 

Wir sind begeistert und doch müssen wir uns vom Anblick losreißen. Unser nächster Halt ist das gegenüberliegende Ufer des Sees – genauer gesagt, die Ortschaft Ribcev Laz. Von hier aus starten wir unsere Erkundung des

 



Bohinjsko Jezero

der Wocheiner See

Der, mit 4 km Länge größte See Sloweniens bildet das Herzstück des Tals von Bohinj im Triglav Nationalpark. Umgeben von schroffen, 2000 Meter hohen Bergen, hat er mit seinem kleineren Bruder in Bled einiges gemeinsam. Dennoch ist für mich gleich auf den ersten Blick klar – der See von Bohinj ist mein Favorit.

 

Er strahlt eine Ruhe und Idylle aus, die dem quirrligen Bled fremd ist. Etwas, was man bei einer Wanderung entlang des Autofreien Nordufers am besten genießen kann.

Wir parken am nördlichen Ortsrand beim Sportplatz und machen uns auf den Weg nach Ukanc. Eine Strecke für die man (unter Berücksichtigung vieler Fotopausen) in etwa 2 Stunden einplanen sollte.

Vorbei an mal mehr, mal weniger einsamen Badebuchten, natürlichem Kiesstrand und türkisblauem Wasser wandern wir zwischen dem spiegelnden See und der Steilwand durch den Wald. Wir fühlen uns kurz allein, doch der Duft von Kokos in der Luft verrät – hinter der nächsten Biegung treffen wir wieder auf Sommerfrischler beim Sonnenbad.

 

Mit der Zeit wird es ruhiger und nach einer Weile merken wir auch warum -  der Weg ist versperrt. Schwere Unwetter haben einige Bäume gefällt und den Weg überschwemmt. Obwohl die Förster bereits mit Kettensäge bewaffnet an der Wiederinstandsetzung des Wanderweges arbeiten, bleibt uns nichts übrig, als uns entlang eines Trampelpfades ein bisschen durch die Wildnis zu schlagen.

 

Eine Anstrengung die sich lohnt. Kurz vor Ukanc begegnen wir nahe des Strandbades des Campingplatzes nämlich wieder einer alten Bekannten: Die Savica, mittlerweile etwas zur Ruhe gekommen, mündet hier in den Wocheiner See. Wie eine Szene aus dem Auenland verschwimmen die Farben der Natur zu einem Kunstwerk, das Seinesgleichen sucht.

All die Schönheit schafft es aber nicht, einen ganz wichtigen Faktor zu unterdrücken – uns knurrt der Magen. Kein Wunder bei der, soeben zurückgelegten ca. 7 km langen Wanderung.

 

Wir stärken uns in der Picerija Ucanc, wo ich eine weitere kulinarische Köstlichkeit der Region von meiner Liste abhaken kann: Der Bohinjski Mohant ist ein pikanter Käse vom Fuße der slowenischen Alpen und durch seine Herkunftsbezeichnung von Nachahmern geschützt. Gemeinsam mit dem Luftgetrockneten Karstschinken Prsut der ideale Snack für den frühen Nachmittag. Meine bessere Hälfte bleibt lieber bei einem Klassiker des, auf Burger und Pizza spezialisierten Restaurants – hübsch in einem Bierkrug servierte Chicken Wings.

Frisch gestärkt legen wir das letzte kurze Stück unserer Wanderung zurück.

Die, zwischen Ribcev Laz und Ukanc verkehrenden, hölzernen Ausflugsboote mit Elektromotor bieten eine tolle Alternative zur kompletten Seeumrundung, welche uns nun zwischen Straße und Ufer entlang führen würde.

Wir kaufen also ein Fahrkarte um je € 9,- (etwas mehr für ein Kombiticket für die Hin- und Rückfahrt) und warten an der Haltestelle des Campingplatzes in Ukanc auf das, ca. alle 80 Minuten eintreffende Boot.

Erschöpft aber glücklich lassen wir uns noch ein bisschen von den Fakten des Bootsführers berieseln; lernen etwas über die Herkunft des Namens Bohinj und die Entstehungsgeschichte des Sees während der letzten Eiszeit und genießen die Aussicht.

 

Zurück am Campingplatz heißt es nur noch – rein ins kühle Nass des Naturbadeteichs. Oder auch nicht … denn der ist überraschenderweise um einiges kälter als die Seen von Bled und Bohinj... 



und sonst?

Wie wäre es mit einer Gondelfahrt zum Berghotel Vogel mit großartiger Aussicht? Oder dem Besuch im Sennereimuseum in Stara Fuzina inklusive Verkostung des berühmten Bohinjski Mohant?

 

Was es in Bohinj sonst noch so zu tun gibt, könnt ihr auf der offiziellen Homepage nachlesen.

 

 

Du willst wissen, was ich am dritten Tag meines slowenischen Road Trips erleben durfte?

Im nächsten Beitrag gehts weiter! 

xoxo

 

 

Trish


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