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Slowenischer Roadtrip - Tag 4 - Straza Bled & Radovljica

Der Duden sagt:

 

Hausberg, der

 

in der Nähe einer Stadt gelegener und von deren Bewohnern zahlreich und oft besuchter Berg

 


Dass Planänderungen nicht immer schlecht sein müssen, zeigte unser vierter Tag im Norden Sloweniens.

Zugegeben, ich hatte mich schon auf den Besuch in der Hauptstadt des Landes gefreut, doch zwei Gründe bewogen uns dann, den Tagesausflug ins doch recht nahe gelegene Ljubljana auf später zu verschieben und vielleicht gleich in ein verlängertes Wochenende zu verwandeln.

 

Zum einen gefielen uns die Ruhe und der unglaubliche Erholungswert der Region rund um den Triglav Nationalpark so unheimlich gut.

Zum anderen aber kristallisierte sich schon langsam das heraus, worunter wir alle derzeit leiden – die Hitzewelle war da. Wer schon einmal eine Stadtbesichtigung im prallen Sonnenschein und bei über 30 Grad über sich ergehen lassen musste, versteht die Entscheidung, meinen detailliert ausgearbeiteten Plan über den Haufen zu werfen sicher etwas besser.

Da sind wir nun am Campingplatz Sobec in der Nähe von Bled und haben eigentlich keine Ahnung was wir an diesem Tag mit uns anfangen sollen. Ein kurzer Blick in die Sammlung an Prospekten an der Rezeption liefert aber auch gleich die Antwort:

 


(Und nein, die Burg Blejski Grad haben wir nicht besucht - die € 11 für den Eintritt waren uns einfach zu viel - schließlich haben wir das wunderschöne Burghausen zu Hause quasi vor der Haustür)

* Werbung

Dieser Blogbeitrag ist als Werbung gekennzeichnet, da von mir besuchte Orte, Hotels, Restaurants etc. erwähnt werden. Mögliche Marken-Erkennung in Fotos.

Alle diese Nennungen erfolgen unbezahlt.



RODELN & RENAISSANCE

von Bleds Hausberg zur malerischen Stadt Radovljica


Straza Bled

Spiel & Spaß am Bleder Hausberg

 Der Hügel am südöstlichen Seeende erhebt sich ca. 150 Meter über das Dorf Bled und ist wohl der Entstehungspunkt des einen oder anderen berühmten Fotos. Von hier oben bietet sich eine atemberaubende Rundumsicht über das türkisblaue Wasser, die Insel im See und die, direkt gegenüberliegenden Burg. Alles dominiert von den beeindruckenden Gipfeln im Hintergrund.

Der Bleder Hausberg kann aber mit noch viel mehr als einer großartige Aussicht aufwarten: Straza bietet für jedes Alter und jeden Fitnessgrad eine riesige Auswahl an Freizeitaktivitäten - egal ob Hochseilpark, Trimm-Dich-Weg oder Sommerrodelbahn. Im Winter kann man hier sogar Schi fahren.

 

Wir  parken an der Talstation des kleinen Sesselliftes, lassen eben diesen aber links liegen und folgen zuerst dem Wanderweg zum „Gipfel“.

Nach kurzer Zeit schon stellen wir fest, dass es wohl klüger wäre, stattdessen dem angeschriebenen Fitnessweg zu folgen. Dieser liegt nicht nur im Schatten, sondern führt auch an so manchem Aussichtspunkt vorbei, den man auf keinen Fall verpassen sollte.

Denn hier, zwischen dem dunkelgrünen Blätterdach blitzt er schon hervor – der See von Bled in all seiner Schönheit. Ein Bild für Götter – oder Instagram – oder eben diesen Blog.

 

Etwas außer Atem und ein bisschen überhitzt kommen wir schlussendlich oben an und entschließen uns für einen etwas schnelleren Abstieg.

Und ab geht’s: Über eine Länge von über einem halben Kilometer rasen wir in die Tiefe, überbrücken 130 Höhenmeter und stürzen uns an der steilsten Stelle mit einer Neigung von 25% Richtung Tal. Ein einmaliges Erlebnis und ganz sicher nicht nur für Kinder ein Abenteuer.

Sehr zu empfehlen ist auch das Café mit rustikal kreativen Paletten Möbeln. Die Eiskaffees dort sind so sättigend, dass mir auch gleich die Lust aufs Mittagessen vergeht – kann aber auch an der Hitze liegen.

Die überaus sommerlichen Temperaturen sind auch der Grund dafür, warum wir den Besuch in unserem nächsten Ziel nach wenigen Minuten wieder abbrechen.

 

 

 

 

Tipp1 : Diejenigen die, so wie ich, eine leichte Aversion gegen Sessellifte hegen, können ihr Rodelticket auch direkt bei der Abfahrtsschanze (nennt man das so?) kaufen.

 

Tipp 2: Wer mit dem Auto und nicht zu Fuß angereist ist, kann im Shop an der Talstation sein Parkticket um drei Euro gegen ein, während der Rodelfahrt aufgenommenes Foto eintauschen.



Radovljica

Mittelalter trifft Vintage Chic

Die hübschen Renaissance und Barock Fassaden des Linhart Platzes reflektieren die Sonnenstrahlen so sehr, dass es mich samt Sonnenbrille irgendwie blendet. Im Schatten der Sonnenschirme sitzen ein paar wenige Touristen und genießen ihren Nachmittagskaffee, die Stände des Marktes am etwas schattigeren Platz vor der Kirche sind schon leer geräumt. Auch im Lebkuchenmuseum ist tote Hose.

Radovljica macht Siesta & genau das sollten wir auch tun.

 

Aus diesem Grund knipsen wir nur kurz ein paar Bilder mit den retro Motiven der Altstadt, kaufen ein paar Gläser des berühmten Honigs der Region und cruisen zurück zum Campingplatz. Heute macht uns sogar die Eiseskälte des Naturbadesees nichts aus.

Doch die ganze Zeit über lässt uns die rustikale Schönheit des Ortes keine Ruhe. Morgen geht es in aller Frühe 110km in den Süden und es wäre doch wirklich schade, wenn wir der, auf einer Bergterrasse über dem Sava Fluss thronenden Kleinstadt nicht noch einen Besuch abstatten könnten.

Auch in diesem Fall finden wir in den Unterlagen über mögliche Ausflüge in der Region die Antwort: Die Umgebungskarte zeigt uns einen Rundweg von 6,5km Länge über Radovljica auf.



der Sava entlang

Wanderung nach Radovljica

Sobald es also etwas kühler geworden ist, überqueren wir den Fluss, der unseren Campingplatz wie ein etwas verschnörkeltes C umarmt und folgen einem wunderschönen Wald und Wiesenweg. Uns voran einer Gruppe Pfadfinder, die auf einer Schnitzeljagt unterwegs ist.

Vorbei an Maisfeldern und Pferdeweiden stoßen wir nur wenig später auf die Sava Bohinjka die sich wenig später mit der, am Campingplatz vorbeifließenden Sava Dolinka zur Sava vereint -  ein gemütlicher und träger Fluss auf dem es sich sicher gut paddeln lässt.

Kaum eine Menschenseele begegnet uns entlang der Schotterstraße auf der wir, immer dem Ufer folgend näher an die Vororte von Radovljica herantasten.

 

Die ersten Zeichen von Zivilisation lassen aber nicht allzu lange auf sich warten. -In Lancovo scheint die Uhr stehen geblieben zu sein.

Für mich hat es den Anschein, als würden sich die Bewohner gegenseitig mit den schönsten Bauerngärten übertrumpfen wollen. Sonnenblumen wachsen neben Bohnenstauden, Hortensien und Sonnenhut teilen sich mit Salatpflanzen und Tomaten die Beete.

Die Besitzer der, auf eine wilde Art und Weise organisierten Gemüsebeete treffen wir nach der nächsten Wegbiegung auch gleich beim abendlichen Boule Spiel. Ein freundliches „Dober Dan“ und wir wandern weiter.

 

Nach einer erneuten Überquerung der Sava sehen wir sie auch schon – die mittelalterliche Altstadt von Radovljica balanciert auf einem Felsen hoch über dem Tal. Ein Aufstieg, auf den wir uns bei den, immer noch sehr ansehnlichen Temperaturen nicht besonders Lust haben. Worauf wir uns aber freuen ist unser Abendessen im, schon beim Besuch heute Mittag ausgesuchten Restaurant – der Gostilna Avgustin.

 

Die Terrasse des Restaurants blickt, anders als die der anderen am Linhart Platz, nicht Richtung Altstadt sondern hängt wagemutig über dem Abrund mit großartigem Ausblick über die Hügellandschaft. Die Sonne mag zwar noch etwas blenden und um 18:30 ist das Lokal auch noch relativ leer, aber unsere Mägen knurren nach der langen Wanderung. Etwas, was sich nach einem Steak, Lachsfilet und einem Buchweizen Pana Cotta schnell ändert. Dazu gibt es ein Gläschen Malvasier aus dem slowenischen Istrien. 
Das Essen ist lecker, das Panorama einzigartig und die Bedienung (mit einer Ausnahme) sehr freundlich.

Die Wanderung zurück zum Campingplatz führt zwar durch den neuen Teil Radovljicas und ist damit bei weitem nicht so aufregend, aber ein kurzer Spaziergang nach einem so ausgiebigen Mal hat noch keinem geschadet.



Du bist gespannt, was wir nach unserem Ortswechsel von Bled nach Pivka alles erleben durften?

Im nächsten Beitrag geht's weiter! 

 

xoxo

 

 

Trish


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