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Lissabon - Facetten einer Weltstadt

 

Langenscheidt sagt:

 

SAUDADE

 

Sehnsucht, wehmütige Erinnerung, Melancholie


vermeindliche Seelengrundstimmung der Portugiesen und Essenz der Musikrichtung Fado

spätabendlicher Landeanflug auf Lissabon
spätabendlicher Landeanflug auf Lissabon

LISSABON

FACETTEN EINER WELTSTADT

 

Nach 8 ziemlich durchgeplanten Tagen auf den Azoreninseln Terceira und Sao Miguel (den kompletten Reisebericht beginnt ihr am besten HIER), beschlossen wir, unseren dreitägigen “Zwischenstopp” in der portugiesischen Hauptstadt etwas spontaner anzugehen. Klar, ich hatte vorher mindestens einen Reiseführer gelesen und auch die Food Walking Tour war bereits einige Tage im Voraus gebucht, aber das war’s dann auch schon.

 

Die lebendige Stadt am Tejo soll meiner Meinung nach sowieso eher mit dem Herzen als mit dem Verstand entdeckt werden. Jede Ecke birgt eine kulinarische Überraschung, ein unerwartetes Relikt der turbulenten Stadtgeschichte oder ein modernes Kunstwerk, das sich wie ein Puzzelstück zwischen den Fassaden einfügt.

 

Und genau aus dem Grund gibt es von mir heute keine Top 10 Liste der Sehenswürdigkeiten sondern einfach ein paar Gedanken zu den abwechslungsreichen Vierteln einer der schönsten Städte Europas.

 

Ausblick vom Miradouro de Santa Luzia
Ausblick vom Miradouro de Santa Luzia

BAIXA

Brücken, Plätze & Monumente

 

LISSABON

 

- das sind eine winzige Tasse Espresso und ein nach Vanille und Zimt duftendes Pastel de Nata in einem Straßencafe der Altstadt. Das geometrisch angelegte Straßennetz der Baixa führt vom quirrligen Hauptplatz Rossio zum, von Arkadengängen gesäumten Praca do Comércio am Tejodelta. Das Geschrei der Möwen und die Silhouetten der Jesusstatue Christo Rei und der Hängebrücke Ponte 25 de Abril im Hintergrund laden zu einer Pause ein.

 

Hier trifft Venedig auf San Francisco und doch könnte es nicht portugiesischer sein.

 

Praca do Comercio mit dem Triunfal Triumphbogen
Praca do Comercio mit dem Triunfal Triumphbogen

ALFAMA & MOURARIA

Mauren, Ritter & Musiklegenden

 

 

LISSABON

 

- das sind die sehnsüchtigen Klänge einer Gitarre und süßer Kirschlikör in einem Fado-Lokal, eingebettet zwischen maurischer Architektur, der Kathedrale Sé Patriarcal und hippen Outdoor Galerien. Steile Treppen und enge Gassen schlängeln sich durch die ältesten Viertel Alfama und Mouraria unterhalb des Burghügels, die vom schweren Erdbeben im Jahr 1755 zu großen Teil verschont geblieben sind.

 

Hier verschmilzt die Geschichte mit der Gegenwart, alles gekrönt von der atemberaubenden Aussicht von den Burgmauern des beeindruckenden Castelo de Sao Jorge.

 

Dekorierte Gassen im maurischen Viertel Mouraria
Dekorierte Gassen im maurischen Viertel Mouraria

CHIADO & BAIRRO ALTO

Opern, Bars & Straßenbahnen

 

LISSABON

 

- das sind die einzigartige Eisenkonstruktion des Liftes de Santa Justa und der, mit bunter Graffiti verzierte Wagen der Drahtseilbahn Elevador da Glória. Beide führen auf die Hügel westlich der Unterstadt und sind neben dem lebendigen Nachtleben die Hauptgründe für einen Besuch im Chiado und im Bairro Alto. Schon um 1900 trafen sich hier die Intellektuellen und Künstler zum kulturellen Austausch. Noch heute kann man einen hauch dieser rebellischen Seelen in den Kaffeehäusern dieser Viertel erleben.

 

Hier existieren moderne Clubs und traditionsreiche Theater, Cocktailbars und Opernhäuser friedlich nebeneinander.

 

Elevador de Santa Justa
Elevador de Santa Justa

IM NORDEN

Gärten, Parks & Boutiquen

 

LISSABON

 

 

- das ist ein Glas fruchtig-spritziger Vinho Verde unter dem Blätterdach der schicken Einkaufsstraße Avenida da Liberdade mit ihrem so typischen schwarz-weißen Muster aus kleinen Pflastersteinen. Von hier aus geht's am Monument des Stadterbauers Marques de Pombal vorbei zum Hügel des grünen Parque Eduardo VII, wo Jogger ihre morgendlichen Runden drehen.  Wer es in der Hitze nicht mehr aushält, verliert sich  unter Palmen in die schattigen Gewächshäuser der Estufa Fria de Lisboa.

 

Hier oben ist man mitten im Geschehen und doch liegt einem die Stadt zu Füßen.

 

Parque Eduardo VII
Parque Eduardo VII

IM OSTEN

Fische, Kunst & Promenaden

 

LISSABON

 

- das ist ein Ausflug zum Parque das Nacoes, dem Areal der EXPO 1998, wo sich architektonische Highlights und moderne Kunstinstallationen die Klinke in die Hand geben. Dieser junge Stadtteil, nach seiner östlichen Lage auch Lisboa Oriente genannt, bildet einen krassen Kontrast zur Patina der Altstadt.  Die wunderschöne, weit ins Wasser hinausragende Promenade lässt einen vergessen, dass man sich eigentlich in einem Flussdelta und nicht am Meer befindet. Wer vom kühlen Nass nicht genug bekommen kann, besucht das Oceanario - eines der größten Aquarien Europas.

 

Hier begegnen wir dem modernen, in die Zukunft blickenden Lissabon.

 

Neptun Promenade am Tejo Delta mit der Telecabine Lisboa im Hintergrund
Neptun Promenade am Tejo Delta mit der Telecabine Lisboa im Hintergrund

VORORTE

Türme, Strände, Märchenschlösser

 

LISSABON

 

- das ist der Vorort Belém mit dem berühmten Torre de Belém und altehrwürdigen Jerónimokloster. In Stein gehauene Zeugen des goldenen Zeitalters der Entdeckungen und der Vorherrschaft der Portugiesischen Flotte auf den sieben Weltmeeren.

 

LISSABON

 

- das ist auch der 20 km nordwestlich gelegene Ort Sintra mit seinem leicht ins kitschig gehende Märchenschloss, dem Palácio Nacional de Sintra.

 

Mitunter einer der Gründe, warum wir die portugiesische Stadt noch nicht ganz von unserer Liste streichen können, denn 2 1/2 Tage waren eindeutig zu wenig um den, laut dem britischen Dichter Lord Byron "Schönsten Fleck auf Erden" zu besuchen. Auch ein Besuch in den westlich der Stadt gelegenen Urlaubsorten Estoril und Cascais mit ihren langen Sandstränden sollte bei unserem nächsten Trip nicht fehlen.

 

Hier vermischen sich weltliche und kirchliche Prachtbauten mit romantischen Hirngespinsten und Urlaubsfeeling.

 

Padrao dos Descobrimentos - Denkmal der Entdeckungen
Padrao dos Descobrimentos - Denkmal der Entdeckungen

SCHATTENSEITEN

Massen, Krisen & Diktatoren

 

LISSABON

 

- das sind aber auch Massentourismus, steigende Mieten und baufällige Altstadthäuser. Wenn die Portugiesen eines aber besonders gut können, dann ist das, sich auf die schönen Seiten des Lebens zu konzentrieren. Auch wenn das bedeutet, ein dunkles Kapitel der eigenen Geschichte, nämlich die von 1932 bis 1968 andauernde Schreckensdiktatur des António Salazar, weitgehend zu ignorieren.

 

Also machen wir es wie die Lisboetas - ein bisschen Saudade darf sein, aber danach wird ordentlich gefeiert!

 

 

Im nächsten Beitrag geht's, wie könnte es anders sein, um die kulinarischen Freunden die einen bei einem Besuch in Lissabon erwarten.


Kommt mit uns auf die Food Walking Tour durch das maurische Viertel - ihr werdet es nicht bereuen!

 

xoxo

 

 

Trish

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