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Azoren - Terceira Tour 1 - einmal um die Insel

 

Langenscheidt sagt:

 

miradouro

 

Aussichtspunkt

 


TAGESAUSFLUG UM DIE INSEL TERCEIRA

Von der Hochebene bis ans Meer

 

Nach einer erholsamen Nacht und einem leckeren Frühstück im Hotel Terceira Mar in der Inselhauptstadt Angra do Heroismo, sind wir bereit Terceira zu erkunden. Und das, so die allgemeine Meinung, tut man am Besten zu Fuß.

 

Der Wanderrucksack ist schnell gepackt und die Trekkingschuhe im Kofferraum verstaut, denn heute geht’s ins Landesinnere - sofern das bei einer Insel mit nur 400 km² überhaupt möglich ist.

 

CALDEIRA DE GUILHERME MONIZ

Wacholderwälder, Torfstecher und Ochsenkarren

Passagem das Bestas

 

Wir steuern den ältesten erhaltenen Einsturzkrater der Insel - die unglaublich grüne Caldeira de Guilherme Moniz - an, wo wir für ca. 2:30 Stunden dem 4 Kilometer langen Rundweg Pessagem das Bestas folgen. (Wegnummer PRC 07 TER auf trails.visitazores.com)

 

Der Weg führt zunächst durch felsiges, von Wacholder Büschen bewachsenes Terrain. Bald schon stoßen wir auf die alten Trassen der Holzfäller und Torfstecher, deren Ochsenkarren im Laufe von Jahrhunderten tiefe Rillen im Boden hinterlassen haben.

 

botanische Einwanderer

 

Wir folgen diesen Spuren längst vergangener Zeiten, bis wir auf die Pipeline eines der vielen kleinen Wasserkraftwerke stoßen. Von da an geht es eine Weile steil bergauf durch den, hier auf den Azoren überall anzutreffenden Kryptomerienwald.

 

Was auf den ersten Blick wie ein ursprünglich gewachsener Urwald aussieht, ist in Wirklichkeit ein künstlich angelegter Forst. Die Kryptomerie, auch japanische Sicheltanne, genannt, ist einer der vielen Einwanderer in der Azoreanischen Fauna und mittlerweile, genauso wie das überall anzutreffende Mammutblatt und der schon erwähnte Schmetterlingsingwer, sehr unbeliebt bei den Einheimischen. 

 

Schön anzusehen sind sie aber trotzdem.

 

glückliche Kühe im Riesenkrater

 

Oben am Hügel angekommen erstreckt sich vor uns die weite, saftig grüne Weidelandschaft, die wir während unseres Azoren-Aufenthaltes noch so oft sehen werden. Schwarz-Weiß gefleckte Kühe grasen zwischen Heuballen und Hecken. Richtige Zäune sucht man hier vergebens.

 

Am Aussichtspunkt Cinco Picos wird uns zum ersten Mal so richtig bewusst, dass wir uns auf einer, vom Vulkanismus geprägten Insel befinden. Der unter uns liegende, von einem Schachbrett aus Weideflächen durchzogene Krater misst einen Durchmesser von 7 Kilometern.

Ein Ausmaß, dass sich nur mit der Panoramafunktion der Handykamera richtig festhalten lässt. Oder, wie meine Mom sagen würde: “Schau mit den Augen, nicht mit der Kamera!”

 

über Stock und Stein durch den Krater

 

Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es unter dem Blätterdach urig verkrüppelter Wacholder und Lorbeerbäume und später über eine flache Heidelandschaft zurück Richtung Parkplatz.

 

Wir brauchen noch ein bisschen um all die Eindrücke zu verarbeiten, doch eines ist klar:

 

Die Azoren können landschaftlich mit jeder Fernreise Destination mithalten.

 

SERRA DO CUME

Schachbrettfelder im Riesenkrater

 

Von der Caldeira de Guilherme Moniz ist es nur ein Katzensprung zum Aussichtspunkt auf der Serra do Cume, einem weiteren Riesenkrater, dessen Rand auf beinahe 550m über dem Meeresspiegel liegt. 

 

Hier oben, weit über den, von Lavasteinwänden und Hortensienhecken abgegrenzten Feldern und Weiden treffen wir schon auf mehr Menschen.

 

Waren wir bei unserer Wanderung noch alleine unterwegs, halten hier schon mehrere Mietautos. Schlecht ausgerüstete Touristen in viel zu knapper Kleidung frieren im kräftigen Wind der Anhöhe und schießen ein paar Fotos von glücklichen Kühen und den hier allerorts anzutreffenden Windrädern für die Stromerzeugung.

 

BAIA DAS QuATRO RIBEIRAS

Baden zwischen Lavafelsen

 

Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Mittagessen in Terceiras zweitgrößter Stadt Praia da Vitoria, wo wir das alljährliche, Anfang August stattfindende Stadtfest Festas da Praia nur um ein paar Tage verpassen, geht es weiter an die Nordküste.

 

Ursprünglich hatten wir vor, die berühmten Lavapools von Biscoitos zu besuchen, treffen aber wenige Kilometer vor unserem eigentlichen Ziel auf einen Pfeil mit der Aufschrift “Baia das Quadro Ribeiras” und beschließen kurzerhand, dem Weg zu folgen.

 

Etwas kleiner, aber dennoch mit Bar und Sanitäranlagen ausgestattet, lädt auch diese Felsbadeanlage zu einem erfrischenden Bad im Atlantik ein. Und das ganz ohne Eintritt zu verlangen.

 

Die natürliche Barriere der schwarzen Felsen schirmt die natürlichen Becken von der starken Brandung ab. Dass wir bei der derzeit herrschenden Flut dennoch aufpassen müssen, erfahren wir von den ansässigen Bademeistern mehr als nur einmal.

 

Überrascht von den angenehm warmen Wassertemperaturen um die 21 Grad klettern wir hinunter um uns abzukühlen. Badeschuhe wären zwar von Vorteil, sind aufgrund der betonierten Stufen nicht unbedingt notwendig.

 

Lavapools Quatro Ribeiras Terceira

EINMAL UM DIE WESTKÜSTE

Insel-Umrundung mit Aussichten und Hindernissen

 

Ab jetzt ist der Weg das Ziel. Quadro Ribeiras und Biscoitos liegen im Norden der Insel - genau gegenüber unseres Ausgangsortes Angra do Heroismo. Wir beschließen also, unsere bereits begonnene Inselumrundung zu beenden und fahren die Küstenstraße ER 1 gegen den Uhrzeigersinn Richtung Hotel zurück.

 

Am Miradouro do Raminho mit großartigem Ausblick über die Steilküsten und den hübschen Lavasteinhäusern bei Mata da Serreta vorbei kommen wir durch unzählige kleine Küstenorte - einer gemütlicher und ursprünglicher als der Andere.

 

Wenig später geraten wir per Zufall unter einen Hochzeits-Umzug. Ein, mit hellblauen Hortensien geschmückter Auto-Corso voll leicht betrunkener Einheimischer chauffiert das Brautpaar mit viel Aufruhr quer durch den Ort und wieder zurück. Am Straßenrand stehen die Nachbarn, applaudieren und trinken ein paar Bierchen vor der, extra für diesen Anlass aufgebauten Bar.

 

Fazit eines aufregenden Tages auf Terceira

 

Beim Abendessen im gemütlichen Pub O Pirata mit toller Aussicht über die, von der untergehenden Sonne beleuchteten Dächer Angras, lassen wir den Tag noch einmal revue passieren.

 

Der Massentourismus ist auf Terceira noch nicht so ganz angekommen, und genau dafür liebe ich diese Insel schon jetzt.

 

 

 

Im nächsten Beitrag - dem letzten zur wunderschönen Insel Terceira - begeben wir uns auf die Suche nach vulkanischen Überbleibseln unter die Erde, sehen die Erde dampfen und klettern über Lavafelsen.

 

xoxo

 

 

Trish





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